Lektion 6: Anwendung der 4 Zweige der Theologie

Bibellesen mit Gregor und Freunden

Lies noch einmal sorgfältig 5. Mose 6:5:
Und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft. —5. Mose 6:5

Lies dann basierend auf deiner Arbeit aus früheren Schritten die folgenden Zitate.

Wohin die Liebe Gottes führt (Gregor von Nyssa, 335 – 395):

Wenn jemand Gott nicht mit dem ganzen Herzen und mit der ganzen Seele liebt, wie kann ihm dann die Liebe zu den Brüdern ein gesundes und argloses Anliegen sein, da er nicht die Liebe des Einen erfüllt, um dessentwillen ihm die Bruderliebe ein Anliegen ist? Exodus, Leviticus, Numbers, Deuteronomy, vol. 3 of Ancient Christian Commentary on Scripture: Old Testament, 284, meine Übersetzung

Mit dem ganzen, nicht mit einem Teil (Basilius von Cäsarea, 330–379):

Der Ausdruck "mit dem ganzen " lässt keine Teilung. So viel Liebe ihr auch für Niedrigeres verschwendet haben werdet, so viel wird euch notwendigerweise vom Ganzen fehlen. —Mark, vol. 2 of Ancient Christian Commentary on Scripture: New Testament, 173, meine Übersetzung

Dies ist ein gerechter Anspruch (Bernhard von Clairvaux, 1090–1153):

Vernunft und natürliche Gerechtigkeit bewegen mich gleichermaßen dazu, mich ganz der Liebe zu demjenigen hinzugeben, dem ich alles verdanke, was ich habe und bin. Aber der Glaube zeigt mir, dass ich Ihn viel mehr lieben sollte als mich selbst, wenn ich erkenne, dass Er mir nicht nur mein eigenes Leben gegeben hat, sondern sogar Sich selbst. Doch bevor die Zeit der vollen Offenbarung gekommen war, bevor das Wort Fleisch wurde, am Kreuz starb, aus dem Grab hervor kam und zu seinem Vater zurückkehrte; bevor Gott uns zeigte, wie sehr er uns durch all diese Fülle der Gnade liebte, war das Gebot ausgesprochen worden: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft." (5. Mose 6:5), das heißt mit deinem ganzen Sein, deinem ganzen Wissen, all deinen Kräften. Und es war nicht ungerecht für Gott, dies von Seinem eigenen Werk und Seinen Eigenen Gaben zu verlangen. Warum sollte das Geschöpf seinen Schöpfer nicht lieben, der ihm die Macht zur Liebe gegeben hat? Warum sollte er Ihn nicht mit seinem ganzen Wesen lieben, denn allein durch Seine Gabe kann er alles Gute tun? Es war Gottes schöpferische Gnade, die uns aus dem Nichts zur Würde der Menschheit erhob; und daraus ergibt sich unsere Pflicht, Ihn zu lieben, und die Gerechtigkeit Seines Anspruchs auf diese Liebe. ... Ich verdanke alles, was ich bin, dem, der mich gemacht hat: Aber wie kann ich meine Schuld gegenüber Dem bezahlen, der mich erlöst hat, und zwar in solch wundersamer Weise? Die Schöpfung war kein so großes Werk wie die Erlösung; denn es ist geschrieben vom Menschen und von allem, was gemacht wurde: "Er gebot und sie wurden erschaffen." (Psalm 148:5). Aber wie viel redete er, welche Wunder wirkte er, welche Leiden ertrug er, welche Schande litt er, um diese Schöpfung zu erlösen, die durch Sein Wort entstanden ist! Welchen Lohn soll ich also dem Herrn für all die Wohltaten geben, die er mir erwiesen hat? In der ersten Schöpfung gab Er mir mich selbst; aber in Seiner neuen Schöpfung gab Er mir Sich selbst, und durch diese Gabe stellte er mir das Selbst wieder her, das ich verloren hatte. Zuerst erschaffen und dann wiederhergestellt, schulde ich mich Ihm zweimal. —On Loving God, Chapter 5, meine Übersetzung

Alle Teile bewegen sich mit Liebe zu Gott hin (Johann Spangenberg, 1484–1550):

Laß alle deine Gedanken, Wort und Werk, Witz, Vernunft und Gutdünken in Gottes Sachen fahren und gib allein Gott die Ehre. Setze zu um Gottes Willen alles, was du hast an Leib und Seele, Fleisch und Geist, alles was du vermagst an Gliedern und andern an Stärke, Gesundheit, an allen deinen Sinnen, äußerlich und innerlich. In Kürze: Die Liebe soll ausgebreitet sein im Menschen über seinen ganzen Leib und Leben in allen seinen Glieder also, daß alle Dinge vom Haupt bis zu den Füßen, inwendig und auswendig mit Lust und Liebe zugehen gegen Gott ... Postilla, Das ist: Gründliche und deutliche Auslegung Derer Evangelien und Episteln, Nürnberg, Endter, 1683

Das erste Gebot handelt von Glaube und Liebe (Martin Luther, 1483–1546):

Die erste Aussage des Ersten Gebotes ... berührt den Glauben. Niemand kann einen Gott haben, wenn er nicht allein an Ihm festhält und auf Ihn allein vertraut. Andernfalls wird er in eine Vielzahl von Werken fortgerissen und wird verschiedene Götter erfinden. Die zweite berührt die Liebe, die aus der ersten folgt. Denn wenn wir allen Glauben an Ihn haben, an den wir uns klammern und verstehen, dass alles von Ihm allein fließt und dass wir in Seiner Obhut sind, dann muss die süße Liebe zu Ihm folgen. Lectures on Deuteronomy, ed. Jaroslav Pelikan, vol. 9 of Luther's Works, 68, meine Übersetzung

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