Lektion 9: Das Herz der Auslegung
Das oberste Ziel
John Piper hat diesen Satz berühmt gemacht: "Mission gibt es, weil Anbetung fehlt."¹ Missionare teilen das Evangelium mit den Unerreichten nicht nur, um sie vor irdischem Unglück oder sogar vor der Ewigkeit in der Hölle zu bewahren, sondern letztlich, um neue Anbeter Gottes in Christus zu schaffen. Gott will, dass die Menschen ihn anbeten (Johannes 4:23), und er hat denselben Wunsch in unsere Herzen gelegt, nämlich dass immer mehr Menschen unseren Vater verherrlichen. Nochmals: "Mission gibt es, weil Anbetung fehlt."
Ebenso gibt es biblische Auslegung, weil Anbetung fehlt.
In deinem eigenen Herzen
Wir alle kennen die Kälte unseres Herzens an manchen Morgen und die Trübheit unserer geistlichen Augen an manchen Abenden. Wenn wir versuchen, die Bibel richtig zu verstehen, sollten wir rufen: "Öffne mir die Augen, damit ich sehe die Wunder in deinem Gesetz!" (Ps 119:18). "Herr, bewege mich zum Staunen, zur Freude und zur Anbetung. Verwandle mich in das Bild Christi, 'von Herrlichkeit zu Herrlichkeit' (2. Korinther 3:18), der mich über alles geliebt und der zum Wohl der anderen gelebt hat (Römer 15:2-3)."
Wir legen die Bibel aus, damit wir anbeten.
In den Herzen derer, auf die du Einfluss hast
Jeder Christ sollte andere zu Jüngern machen, sei es eine Mutter, die ihrem Fünfjährigen hilft, einen Vers zu verstehen, den er gerade auswendig lernt, ein Vater, der seiner Tochter im Teenageralter eine Frage zu einer Bibelstelle beantwortet, eine Sonntagsschullehrerin, die ihren Fünftklässlern von Jesus erzählt, ein Ehrenamtlicher, der in einem Pflegeheim das Evangelium predigt, oder zwei Freunde, die zusammen Kaffee trinken und in der Bibel lesen. Unser Ziel lässt sich folgendermaßen zusammenfassen: Wir wollen zur Anbetung anregen. Wir wollen den Menschen, die wir unterrichten, helfen, Gott und ihre Nächsten mehr zu lieben. Wir wollen ihnen helfen, ein Leben der Anbetung zu führen.
Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer: das sei euer vernünftiger Gottesdienst! —Römer 12:1
Wir legen die Bibel aus, damit andere anbeten.