Lektion 2: Auslegung hat mit Moral zu tun

Hüte dich beim Auslegen vor deiner Neigung


Darum richtet nichts vor der Zeit ... —1. Korinther 4:5

Praktische Übung

Schritt 1

Bevor du das Video unten ansiehst, mach dir ein paar Notizen zu deinem derzeitigen Verständnis des obigen Verses.

Was meint Paulus mit „richtet nichts“? Auf welche Art von Umständen trifft diese Anweisung zu?

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Auf welche Auslegungen dieses Verses bist du gestoßen und in welchem Kontext wurde er in Gesprächen unter Christen verwendet?

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Schritt 2

Lass uns nun diesen Vers in seinem Kontext untersuchen. Nimm dir die Zeit, um die Lesung des folgenden Abschnitt anzuhören und sieh dir dann das Video an.
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1 Und ich, meine Brüder, konnte nicht zu euch reden als zu geistlichen, sondern als zu fleischlichen Menschen, als zu Unmündigen in Christus. 2 Milch habe ich euch zu trinken gegeben und nicht feste Speise; denn ihr konntet sie nicht vertragen, ja ihr könnt sie auch jetzt noch nicht vertragen, 3 denn ihr seid noch fleischlich. Solange nämlich Eifersucht und Streit und Zwietracht unter euch sind, seid ihr da nicht fleischlich und wandelt nach Menschenweise? 4 Denn wenn einer sagt: Ich gehöre zu Paulus! der andere aber: Ich zu Apollos! — seid ihr da nicht fleischlich? 5 Wer ist denn Paulus, und wer Apollos? Was sind sie anderes als Diener, durch die ihr gläubig geworden seid, und zwar, wie es der Herr jedem gegeben hat? 6 Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber hat das Gedeihen gegeben. 7 So ist also weder der etwas, welcher pflanzt, noch der, welcher begießt, sondern Gott, der das Gedeihen gibt. 8 Der aber, welcher pflanzt und der, welcher begießt, sind eins; jeder aber wird seinen eigenen Lohn empfangen entsprechend seiner eigenen Arbeit. 9 Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr aber seid Gottes Ackerfeld und Gottes Bau. 10 Gemäß der Gnade Gottes, die mir gegeben ist, habe ich als ein weiser Baumeister den Grund gelegt; ein anderer aber baut darauf. Jeder aber gebe acht, wie er darauf aufbaut. 11 Denn einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. 12 Wenn aber jemand auf diesen Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh baut, 13 so wird das Werk eines jeden offenbar werden; der Tag wird es zeigen, weil es durchs Feuer geoffenbart wird. Und welcher Art das Werk eines jeden ist, wird das Feuer erproben. 14 Wenn jemandes Werk, das er darauf gebaut hat, bleibt, so wird er Lohn empfangen; 15 wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden erleiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch. 16 Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid, und dass der Geist Gottes in euch wohnt? 17 Wenn jemand den Tempel Gottes verderbt, den wird Gott verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, und der seid ihr. 18 Niemand betrüge sich selbst! Wenn jemand unter euch sich für weise hält in dieser Weltzeit, so werde er töricht, damit er weise werde! 19 Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor Gott; denn es steht geschrieben: »Er fängt die Weisen in ihrer List«. 20 Und wiederum: »Der Herr kennt die Gedanken der Weisen, dass sie nichtig sind«. 21 So rühme sich nun niemand irgendwelcher Menschen; denn alles gehört euch: 22 es sei Paulus oder Apollos oder Kephas oder die Welt, das Leben oder der Tod, das Gegenwärtige oder das Zukünftige — alles gehört euch; 23 ihr aber gehört Christus an, Christus aber gehört Gott an. 1 So soll man uns betrachten: als Diener des Christus und Haushalter der Geheimnisse Gottes. 2 Im übrigen wird von einem Haushalter nur verlangt, dass er treu erfunden wird. 3 Mir aber ist es das Geringste, dass ich von euch oder von einem menschlichen Gerichtstag beurteilt werde; auch beurteile ich mich nicht selbst. 4 Denn ich bin mir nichts bewusst; aber damit bin ich nicht gerechtfertigt, sondern der Herr ist es, der mich beurteilt. 5 Darum richtet nichts vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch das im Finstern Verborgene ans Licht bringen und die Absichten der Herzen offenbar machen wird; und dann wird jedem das Lob von Gott zuteil werden. 6 Das aber, meine Brüder, habe ich auf mich und Apollos bezogen um euretwillen, damit ihr an uns lernt, in eurem Denken nicht über das hinauszugehen, was geschrieben steht, damit ihr euch nicht für den einen auf Kosten des anderen aufbläht. —1. Korinther 3:1 - 4:6

Schritt 3

Schau dir jetzt die Notizen an, die du vorher gemacht hast.

Zu welchem Grad und auf welche Weise war dein Verständnis von Paulus Anweisung aus Schritt 1 anders als das, was im obigen Video entpackt wurde?

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Warum wir Texte fehldeuten

Wir haben diesen Abschnitt gewählt, weil er oft falsch ausgelegt wird. Jetzt müssen wir die Frage stellen: "Warum?"
Wie wir gelernt haben, ist ein Grund, warum wir die Bibel nicht verstehen, die Neigung unseres Herzens. Manchmal können wir es einfach nicht ertragen, einen Text zu hören. Teste dich selbst bezüglich des Abschnitts:
  • Sagst du dir manchmal: „Es ist mir egal, was andere denken, denn ich weiß, wer ich bin“? Wenn ja, dann hast du dich noch nicht entschieden, diesen Text zu hören. Paulus traf kein solch anmaßendes Selbst-Urteil über all die dunklen Winkel seines Herzens.
  • Oder vielleicht denkst du, wir sollten uns darum kümmern, was andere über uns denken. Wenn ja, dann hast du nicht verstanden, was Paulus meinte, als er sagte, "Mir aber ist es das Geringste ...".
  • Findest du es richtig, die Herzensmotive anderer zu loben? (z.B. „Sie hat so ein gutes Herz!“) Dann hast du die Bedeutung des folgenden Verses übersehen: „Darum richtet nichts vor der Zeit.“¹
  • Forderst du Andere auf, dass sie ihr Vertrauen in deine guten Motive bekunden? Wenn du das tust, missachtest du nicht nur Gottes Anweisung, sondern forderst auch andere auf, dies zu tun.
Den meisten von uns stellt sich mindestens eine dieser Fragen. Wieso? Wie kommt es, dass wir diesen Abschnitt bisher nicht richtig verstanden und daraus gelernt haben?
Antwort: Die Neigung unseres Herzens kann unser Verständnis von Gottes Wort behindern.
Hüte dich beim Auslegen vor der Neigung deines Herzens.


Bibelauslegung